Bilder

Portrait

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Mich interessiert das Zeichenhafte, das Struktur- und Musterbildende, das fragmentarisch sein kann, einzeln stehen oder sich in steter Wiederholung zu einer Textur, einem Gewebe vergleichbar, vereinigen kann. Folglich charakterisiert dieses ein bestimmter Rhythmus in Form und Farbe.
Das Zeichenhafte, Struktur- und Musterbildende existiert als Signatur überall in der Natur (Kristalle, Gesteinsformen und -formationen, pflanzliche und tierische Wachstums- und Erscheinungsformen, Zellstrukturen usw.) ebenso wie in künstlich vom Menschen geschaffenen Formen (z.B. Schrift). D.h. im ursprünglichen Sinne ist das eine vom anderen gar nicht zu trennen. Es existiert in Form von sogenannten „endogenen Bildmustern“ (Eichmeier/Höfer) in uns als Adaption unseres Wahrnehmungs- und Denkapparates an die reale Umwelt. Sie sind unsere subjektiven Erkenntnisstrukturen, die eine Orientierung im Außen erst ermöglichen. D.h. durch ein Wiedererkennen im Außen, was bereits in uns ist (angeboren und erworben), sind wir in der Lage, die Welt für uns subjektiv zu interpretieren. Und so webt die Natur, webt unser Geist durch permanente variantenreiche Wiederholungen und Verknüpfungen unaufhörlich einen Teppich, webt der Mensch seinen Lebensteppich.
Dieser Grundformenkatalog in Verbindung mit der Farbe und dem Material sind konkrete Abstraktionen, Symbole und Gleichnisse natürlichen menschlichen Seins. Deshalb können wir auch nichts erfinden oder wahrnehmen, was nicht schon vorhanden ist, aber wir können es immer wieder neu erkennen, zusammenfügen und interpretieren.
Davon ausgehend finde ich meinen Stoff in jedem Ding, mal in natürlich gewachsenen, mal in künstlich geschaffenen Farb- und Formenwelten. Meine bevorzugte Arbeitsweise ist die Mischtechnik, das Kombinieren verschiedener Materialien miteinander. Dabei spielt Wachs oft eine wesentliche Rolle.